Jugendfreizeit im Schullandheim

Erwartungs- und hoffnungsvoll fuhren die Jugendlichen der beiden Kirchenbezirke Magdeburg und Stendal zur Jugendfreizeit und erlebten dort schöne Stunden.

Vorfreude ist wohl eine der angenehmsten Begleiterscheinungen, wenn es heißt, Koffer packen und in die Ferne fahren. Als gutgelaunte Wegbegleiter kommen dazu auf der Hinreise Erwartungen und Hoffnungen. Auf der Rückreise hat man viele Erinnerungen im Gepäck und nimmt diese mit nach Hause.

Genau diese Chance hatte jeder Teilnehmer der Jugendfreizeit, die vom 16. bis 18. Juli 2010 im Schullandheim St. Andreasberg im Harz stattfand. Nicht nur die Jugendlichen aus den beiden Kirchenbezirken Magdeburg und Stendal, sondern auch Betreuer, Familien, Freunde und Junggebliebene zählten zu den Teilnehmern.

Nun könnte man fragen: Was war denn diesmal anders als bei den Jugendfreizeiten zuvor? Eine von vielen möglichen Antworten soll dieser Bericht geben, und ein jeder, der das liest, möge seinen Teil hinzusetzen.

Auf dem Programm standen Workshops verschiedener Art. Während der eine Workshop sich mit dem Abendmahlsverständnis der NAK und anderer Konfessionen beschäftigte, waren bei einem anderen die Teilnehmer sehr bemüht, der äußerst aufmerksamen „Spinne“ nicht ins gespannte Seilnetz zu gehen. Dieses „Spinnennetz“ musste das Team in Zusammenarbeit und im Vertrauen zueinander überwinden. Das war nur eine von mehreren Teamaufgaben.

Wem dies nicht auf's Erste zusagte, der konnte sich musikalisch betätigen und um einen Musikbeitrag zur abendlichen Andacht und zur Gottesdienstumrahmung kümmern. Dabei wurden erstmals auch andere Talente beleuchtet. Eine Band, bestehend aus Piano, Bass, Gitarre und Schlagzeug, sorgte für die vormitternächtliche Unterhaltung. Nach ihrem absolvierten Programm spielte sie auch eine Zugabe, die begeisterte und müde Geister für weitere Stunden des Wachbleibens motivierte: ;) sei ihnen dafür ausgesprochen.

Auch lobenswert war der interessante Workshop "Menschenskinder!", der sich mit Themen wie Verhütung, (ungeplante) Schwangerschaft und anderen "heißen Eisen" beschäftigte. Nach solchen „Anwesenheit-erwünscht-Punkten“ konnte jeder entscheiden, wie er die freien Stunden verbringen wollte.

Während die einen nach dem Mittag bis zum Abendbrot sich den Tischtennisball um die Ohren schmetterten oder es zumindest versuchten, verdienten sich andere mit diversen Ballspielen die Abkühlung im integrierten Hallenbad der "Mindener Hütte". Jeder verbrachte die Freizeit auf seine Art und hatte dabei die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und dem vielleicht noch unbekannten Gesicht einen Namen und eine Geschichte zuzuordnen.

Für Stärkung war stets gesorgt durch gutes Frühstück, gutes Mittagessen und am zweiten Abend ein gegrilltes Abendbrot. Doch zu lange konnte zumindest draußen nicht gesellig zusammen gesessen werden, denn nach etlichen Sonnenstunden verscheuchte der Regen die meisten von uns nach drinnen und ließ damit auch das angesetzte Lagerfeuer schon vor dem Anzünden sprichwörtlich ins Wasser fallen. Das störte die Jugendlichen aber nicht, denn zu sehen, zu erzählen, zu spielen, zu tanzen und zu vielem mehr war jetzt Raum und Zeit gegeben. So wurde der letzte Abend bei dem einen oder anderen auch schon wieder zum Tag, als er beschloss, sich dann doch ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.

Der darauffolgende Morgen hielt noch einmal eine Extraportion Stärkung für einen jeden bereit, denn der Gottesdienst zeigte den Jugendlichen wieder mal eine andere Perspektive auf. Er stand unter dem Bibelwort Johannes 14, 3 .

Jesus, der Weg und Stätte-Zubereiter, derjenige, der auf uns wartet und wir, die ihn erwarten wollen; dies war eine ermutigende Botschaft des morgendlichen Gottesdienstes. Die Jugendlichen und Anwesenden wurden weiterhin gefragt und fragten sich selbst, wo sie in einem Monat, in einem oder fünf Jahren stehen wollen. Wie die Antwort eines jeden wohl lauten könnte, könne keiner sagen, doch spiele die Lebenseinstellung eine Rolle. Wenn Jesus unser Orientierungspunkt sei, so führe das zu einer Lebensbetrachtung der Gelassenheit. Neben dieser Lebenseinstellung gäbe es auch andere, doch sollten wir, auch wenn wir nach irdischen Dingen trachteten, nie vergessen, dass das nicht alles sei und sein könne. Wir wollen nicht erst nach dem Wiederkommen des Herrn ein starkes Näheerleben und Einssein mit Gott verspüren, sondern so gut es uns möglich ist, schon auf Erden uns dafür einsetzen und es auch hier erleben.

Fazit des Wochenendes ist ein Gefühl, das hoffentlich bei jedem Teilnehmer eingezogen ist. Es ist ein Gefühl, glücklich darüber zu sein, all diese Menschen getroffen zu haben. Auch wenn man sie nicht gut kennt, so sind sie einem zumindest nicht mehr fremd oder unbekannt. Der eine z.B. war ein wunderbarer Moderator der Abendandacht, ein anderer ein unwahrscheinliches Tischtennistalent, wieder ein anderer schien es auf die sympathischste Art und Weise zu verstehen, sich einen Spielvorteil zu verschaffen, ohne dass man ihm dabei böse sein konnte und andere strahlten so viel gute Laune aus, und das schon morgens vor(!) dem ersten Kaffee, dass es früher oder später regelrecht ansteckte. Oft führten auch die Gespräche zu unterschiedlichsten Themen und man entdeckte Gemeinsamkeiten. Es schien unwichtig zu werden, wer wer war, wie alt er war, woher er kam oder was das Äußere vermittelte: es zählte der Blick auf den Menschen, der durch Gespräche ein neues Gesicht bekam.

Das alles wird uns hoffentlich in Erinnerung bleiben, bis man sich wiedersieht!

Bericht: C.S., Fotos: M.T.

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