Auf Luthers Spuren Seniorentag 2016

In Eisleben, der Geburts- und Sterbestadt des großen Reformators Dr. Martin Luther, fand am Samstag, dem 02. Juli 2016 der Seniorentag des Kirchenbezirkes Halberstadt statt. Etwa 140 Teilnehmer reisten aus dem Nord- und Südharz ins Mansfelder Land.

Das Hotel „Mansfelder Hof“ hat einen großen Festsaal, in dem sich die Senioren versammeln konnten. Nach freudiger Begrüßung der Geschwister gab der „Hausherr“ einen Einblick in die Historie des traditionsreichen Hotels. Schon 1854 stand an diesem Platz eine kleine Gaststätte. Priester i.R. Schröter berichtete von der Neuapostolischen Gemeinde in Eisleben, die 1924 gegründet wurde und heute in der Johannes-Noack-Straße 9 eine hübsche kleine Kirche besitzt.

Das gemeinsame Mittagessen schmeckte allen. Dass die Griechen gut kochen, kann unbedingt bestätigt werden – so die einhellige Meinung aller Senioren.

Die letzten hatten noch nicht ganz aufgegessen, da kam „Dr. Martin Luther“ in den Saal und ging sogleich ans Mikrofon. Der Gästeführer sprach interessierte Senioren an, mit ihm auf dem Lutherweg durch Eisleben zu gehen, vorbei an den Welterbestätten der UNESCO, zu denen Luthers Geburts- und Sterbehaus gehören.  44 Senioren folgten seiner Einladung und konnten viel Interessantes über Luther und das Leben in der Stadt um 1500 erfahren. Eine andere Gruppe von Senioren machte sich auf zum Besuch der vortrefflich restaurierten Taufkirche Luthers, der St. Peter-Pauli-Kirche. Führung und Turmbesteigung waren so interessant, dass einige der Senioren gern noch länger dort geblieben wären. Ganz in der Nähe besuchten sie noch einen Flüstergarten, in dem man die sogenannten „Luthersprüche“ hören kann.

Etliche der Senioren gingen hinter dem Hotel entlang der „Bösen Sieben“ spazieren. Der kleine Bach hat 7 Zuflüsse und ist in der Stadt teilweise in ein kanalartiges Bachbett gezwängt. Bei Hochwasser kann er schon mal ganz ungestüm durch Eisleben rauschen, daher der Name „ Böse Sieben“.

Dem gemütlichen Kaffeetrinken folgte ein Beitrag zu den überlieferten markantesten Lebensstationen von Martin Luther und es wurden zwei Strophen des wohl bekanntesten Liedes aus seiner Feder "Ein` feste Burg ist unser Gott" gesungen.

Luthers Fabel von der Stadtmaus und der Feldmaus wurde vorgelesen. Sie lehrt uns, dass irdischer Überfluss allerhand Sorgen bereiten kann. Stammapostel i.R. Wilhelm Leber hat in einem Gottesdienst, der dann zitiert wurde, von Luthers Ehefrau Katharina von Bora berichtet. Luthers Unzufriedenheit und Enttäuschung über nicht erfüllte Erwartungen haben im Alter oft sein Herz betrübt. Um ihren Martin aufzumuntern, ließ Katharina über ihrer Haustür ein lateinisches Wort anbringen:  „vivit!“ , d.h. er lebt – der Herr. Diese Gewissheit hatte ihn früher immer in seiner Suche um den rechten Glauben gestärkt. Dies war ein schöner Hinweis auf den nächsten Tag, den Sonntag zum Gedenken der Entschlafenen. 

Dann sangen die Seniorenchöre aus Nord- und Südharz allen zur Freude gemeinsam noch einige Lieder.

Schnell verging die Zeit und am Ende des Beisammenseins bedankte sich der Bezirksälteste Unruh im Namen aller Anwesenden bei den Organisatoren und vielen fleißigen Helfern, die zum Gelingen des Seniorentages beigetragen hatten. Dankbar und in freudiger Stimmung traten alle die Heimreise an.